Eine Zumutung

Uwe Rauschelbach über die geplante Sanierung der L 3110

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Uwe Rauschelbach
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Im Fall der geplanten Sanierung der L 3110 wird sich der Landesbetrieb Hessen Mobil nicht auf das Klischee zurückziehen können, sämtliche Autofahrer wünschten sanierte Straßen, aber bitte ohne Sanierung. Natürlich ist das so. Doch das mehrwöchige Projekt zwischen Lampertheim und Neuschloß lässt sich auf dieser Ebene kaum seriös einordnen. Dafür sind die zu erwartenden Folgen der geplanten Maßnahme zu gravierend.

An allererster Stelle wohl für den Busverkehr. Für voraussichtlich sechs Wochen unterbrochen wären nicht nur die Schulbuslinien, sondern auch eine wichtige Regionalverbindung. Sollte sich das Bauvorhaben nicht in die Sommerferien verlagern lassen – was ein logistisches Kunststück wäre –, müssten die Grundschüler des Stadtteils, die etwa die Lampertheimer Pestalozzischule besuchen, einen Umweg über Lorsch und Bürstadt in Kauf nehmen. Ältere Menschen in Neuschloß sähen sich vor die Versorgungsfrage gestellt.

Natürlich sind sechs Wochen ein überschaubarer Zeitraum, für die Betroffenen aber nichts weniger als eine endlos scheinende Zumutung. Deshalb sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um eine Vollsperrung doch noch umgehen zu können, etwa über eine Ausdehnung des Straßenprofils über Grünstreifen hinaus. Die parallel verlaufenden Radwege werden ohnehin mitsaniert. Wie auch immer, so empfiehlt sich in diesem Fall das gemeinsame Gespräch zwischen allen Beteiligten, bevor die Planungsschritte festgelegt werden. Da muss Hessen Mobil durch.

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