Coronavirus

Beschränkungen: Mannheim verhängt nächtliche Ausgangssperre ab Freitag

Von 
Steffen Mack
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Mannheim. Die Stadt Mannheim reagiert mit eigenen Maßnahmen auf die anhaltend hohen Corona-Zahlen: Ab Freitag wird es eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21 Uhr und 5 Uhr morgens geben. Sie soll bis einschließlich 14. Dezember gelten. Das kündigte Oberbürgermeister Peter Kurz am Donnerstagsmittag auf einer Video-Pressekonferenz an.

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Untersagt werden auch der Schulsport sowie Veranstaltungen, mit Ausnahme von Gottesdiensten, Gerichtsverhandlungen und Ähnlichem. Besucher in Pflegeeinrichtungen müssen einen Antigen-Schnelltest vorlegen beziehungsweise eine FFP2-Maske tragen. Der Mannheimer Polizeipräsident Andreas Stenger sagte, man werde die Einhaltung der Ausgangssperre mit massiven Kontrollen“ überwachen. Es drohten Bußgelder von 100 Euro. Allerdings würden da seine Kollegen da auch gerade in der Anfangszeit „mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl“ vorgehen. Die Beschränkung gelte im gesamten Stadtgebiet, und auch für Menschen, die aus anderen Kommunen nach Mannheim kämen. 

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Möglich ist, dass auf Landesebene noch weitere Verschärfungen hinzukommen. Die grün-schwarze Koalition in Stuttgart plant Verschärfungen für Corona-Hotspots, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Summe der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner – über 200 liegt. Dies ist in Mannheim seit Längerem der Fall. Zu den Maßnahmen, auf die man sich innerhalb der Regierung nach Angaben des Sozialministeriums bereits verständigt hat, zählen etwa die Schließung von Friseur- und Sonnenstudios sowie eine weitergehende Beschränkung sozialer Kontakte. Dann sollen nur noch private Treffen mit einem Angehörigen eines anderen Haushalts möglich sein.

Auch Ludwigshafen plant Ausgangsbeschränkungen. Eine entsprechende Verfügung ist aber noch nicht in Kraft.

Polizei plant verstärkte Kontrollen

Die Polizei plant in Mannheim mobile und stationäre Kontrollen. Die Beamten würden eine "sehr hohe Präsenz über die ganze Nacht" gewährleisten, hieß es. Bei einem Verstoß gegen die Regelung sei mit einem Bußgeld zu rechnen. Die Vorgabe gilt laut Stadt nicht nur für Mannheimer, sondern für alle, die sich während der Ausgangsbeschränkung im Stadtgebiet aufhalten. "Zu warten ist nicht möglich", sagte Kurz mit Blick auf die hohen Infektionszahlen. Die Stadt habe sich jedoch für einen maßvollen Weg entschieden.

Zusätzlich treten in Mannheim strengere Vorgaben für Pflegeheime in Kraft. Diese dürfe man in Mannheim künftig nur noch mit einer FFP2-Maske mit besonders hoher Schutzwirkung betreten, sagte Bürgermeister Kurz. Zudem soll ein Corona-Schnelltest vor dem Betreten verpflichtend werden. Wo Einrichtungen die Tests nicht selbst anbieten und durchführen können, soll man ein aktuelles Testergebnis mitbringen dürfen. Auch für das Pflegepersonal werden FFP2-Masken und wöchentliche Schnelltests Pflicht.

Zudem werden in Mannheim sämtliche Sportstätten geschlossen, auch für den Schulsport. Alle nicht religiösen Veranstaltungen werden verboten, es bleiben etwa Demos und Beerdigungen erlaubt.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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